Working Community

Abb. 1: lageplan

Abb. 1: Lageplan

Konzeptname und Logo

Bei der Konzeptidee „Working Community“ steht das Zuhause der Menschen, im englischsprachigen „HOME“, im Fokus der Überlegungen. Aus den einzelnen Buchstaben des Wortes wurden anschließend wichtige Begriffe definiert, die dieses prägen. Dabei setzt sich das Konzept aus folgenden Worten zusammen:

HUMAN – WORK – COMMUNITY – LIFE

So sollen eine Vielzahl von Menschen verschiedenen Alters, unterschiedlicher Herkunft und körperlicher sowie geistiger Gesundheit vereint werden und in Gemeinschaft leben und arbeiten.

Logo

Um die Verbindung zwischen Wohnen und Arbeiten in Einklang zu bringen, wurde ein Logo für das Konzept entwickelt. Dieses ist angelehnt an das bereits bestehende Rollstuhl-Zeichen und soll zusätzlich die Barrierefreiheit des Grundstücks hervorheben (siehe Abb. 2).

Screenshot (100)

Abb. 2: Logo

Städtebau                                         

Das neue Konzept soll das dörfliche Erscheinungsbild Stederdorfs weiterhin beibehalten und das Grundstück der alten Grundschule als Zentrum des Ortes und zentralen Treffpunktes für Jung und Alt, sowie verschiedener gesellschaftlicher Schichten hervorheben. Hierfür soll um das Grundstück herum ein verkehrsberuhigter Bereich entstehen. Das Grundstück soll zudem so gestaltet werden, dass es eine Anbindung an bestehende Versorgungspunkte und eine Vernetzung mit umliegenden Angeboten (z.B. Bäckerei, See, etc.) im Ort schafft. Ein besonderer Fokus des Konzepts liegt auf der Schaffung einer Verbindungsfläche zum Grundstück der neuen Grundschule in unmittelbarer Nähe (siehe Lageplan). So können die Schüler gleichzeitig in das Geschehen eingebunden werden. Zudem soll das Gelände des ehemaligen Schulhofs als Kommunikationsfläche dienen.

Bauliche Maßnahmen

Um das Grundstück als Mittelpunkt Stederdorfs entwickeln zu kön­nen, werden hierzu alle Gebäude, ausgenommen das Hauptgebäude der Grundschule, zurückgebaut. Dieses wird bis auf die tragenden Wände entkernt. Darüber hinaus soll ein weiterer Anbau entstehen, welcher den Scheunencharakter umliegender Bauwerke erhalten soll. Durch die äußere Erscheinung beider Gebäudeteile entsteht im Hinblick auf die Architektur ein Zusammenspiel aus „Neu und Alt“. Der Altbau wird für die Einwohner Stederdorfs als gemeinschaftlicher „Dorftreff“ genutzt. Zudem wird Wohnfläche für die Auszubildenden des Cafés geschaffen. Der Neubau dient nur dem Zweck des Wohnens. Zusätzlich werden angrenzend fünf weitere Häuser in Form von Ein- und Mehrfamilienhäusern für Wohnzwecke geplant. (siehe Lageplan, rot dargestellt).

PKW-Stellflächen werden hinter dem Altbau ausgewiesen. Es ist zudem vorgesehen, dass die Straßen, welche das Grundstück eingrenzen, als Stellplätze weiterhin verwendet werden.

Soziale Sichtweise undgemeinschaftliche Nutzung

Um möglichst viele Nutzergruppen anzusprechen und ein diesbezüg­lich breit aufgestelltes Angebot an Räumlichkeiten anbieten zu kön­nen, soll neuer Wohnraum entstehen. Durch ein gemischtes Wohnungskonzept mit verschiedenen Alters- und Nutzergruppen, welches Wohnungen für „Starter“ (kleinere Wohnungen für jüngere Menschen mit geringerem Einkommen und Ansprüchen), Wohnungen für Ältere (seniorengerechtes Wohnen), Wohnungen für Flüchtlinge, Familien mit Kindern sowie Auszubildende mit Einschränkungen beinhaltet, soll der Gemeinschaftssinn des gesamten Areals gestärkt werden. Zudem ist eine kontrollierte Durchmischung der verschiedenen Nutzer zum Erfahrungsaustausch geplant, welche die soziale Vernetzung untereinander, sowie den Grad der Integration steigern soll. Die verschiedenen Kulturen können voneinander lernen. So können zum einen ältere Menschen im Zuge eines Ehrenamtes eine Kinderbetreu­ung oder Lese-Kurse für Flüchtlinge anbieten, sowie anderen Bewohnern bei Fragen mit Erfahrung zur Seite stehen. Junge Mitbewohner wiederum können durch einen Einkaufsservice für ältere Menschen oder Menschen mit Behinderung ihren Teil zum gemeinschaftlichen Zusammenleben beitragen. Gärtnertätigkeiten für Hochbeete bieten einen weiteren Arbeitszweig. So dienen Hochbeete zur Beschäftigung der Flüchtlinge und zur Förderung der Mobilität der älteren Bewohner. Auch können sie als Kommunikationsraum gesehen werden. Weiterhin können die Beete von der neuen Grundschule zu praktischen Anschauungszwecken im Biologieunterricht verwendet werden.

Die geplanten Wohnungen sollen auf die Bedürfnisse der jeweiligen Nutzergruppen anpassbar und somit multifunktional sein. So können beispielsweise durch Terrassen oder kleine Gärten Rückzugsorte mit Privatsphäre geschaffen werden. Der Anspruch besteht darin, dass die Wohnungen für einen Zyklus von jung über alt, bis zurück zu jung anpassbar sind. Bei Wohnungen für seniorengerechtes Wohnen oder Bewohnern mit gesundheitlichen Problemen kann an vielen Stellen mittels intelligenter Gebäudetechnik Unterstützung im Alltag geleis­tet werden.

Ausbildung, Café

Als zusätzlicher Begegnungs- und Kommunikationspunkt dient ein im Erdgeschoss des Hauptgebäudes angesiedeltes Café. Das Café wird mit Obst und Gemüse von den hauseigenen Hochbeeten versorgt. Es soll dabei nicht als „klassisches Café“, sondern vielmehr als „Reparatur- Café“ betrieben werden. Es ist auch nicht darauf ausgelegt Gewinn einzuspielen, sollte sich aber selber finanziell tragen können. Die Zusammenarbeit aller Bewohner beim gemeinsamen Betreiben des Cafés und die damit verbundene Förderung sozialer Kontakte stehen im Mittelpunkt.

Neben dem Erwerb und Verzehr von Speisen und Getränken können Anwohner aus dem direkten Umfeld den Bewohnern ihre Gegenstände aller Art in einer kleinen Werkstatt im Erdgeschoss des Hauptgebäudes in Reparatur geben. Ihre Wartezeit können die Besucher wahlweise im Café oder in einer Bibliothek im ersten Oberschoss verbringen. Sie ist über einen Fahrstuhl direkt an das Café angeschlossen und somit komplett barrierefrei zu erreichen. Darüber hinaus soll sie als Tauschbibliothek für einen optimalen Interessensaustausch dienen und für jede Nutzergruppe zur Verfügung stehen. Dadurch wird gleichzeitig die Integration der Flüchtlinge gefördert, die so mit ande­ren Bewohnern oder Besuchern in Kontakt treten.

Für die jüngeren Bewohner, sowohl Flüchtlinge als auch Bewohner mit Behinderungen soll ein Angebot an Ausbildungsmöglichkeiten in Bereichen des Service, als Bäcker/ Koch, sowie im Bürobetrieb im Café bestehen. Bei weiteren Angeboten wie der Reparaturhilfskraft oder das Mitwirken bei der Hochbeete geht es um das Erlernen von Fähigkeiten, Beschäftigung und Zeitvertreib.

Wirtschaftlichkeit         

Wirtschaftlich sinnvoll sind Ansätze der autarken Versorgung als Teil eines Energiekonzeptes. Die Versorgung des Cafés mit Obst und Gemüse aus eigenem Anbau der Hochbeete kann als Teil dieses Konzeptes verstanden werden. Die gewerbliche Nutzung durch Inklusion des Cafés mit angeschlossener Werkstatt und Bibliothek spricht neben dem zufälligen Publikum auch Laufkundschaft und eine zielgerichtete Nutzergruppe an.

Organisation                 

Ein entsprechendes Organisationsmodell für die Konzeptidee „Working Community“ könnte sich wie folgt gliedern:

  1. Wohnungsgesellschaft – Die Stadt sucht sich einen Träger/ Partner in Form einer im besten Fall ortsansässigen Wohnungsgesellschaft (Genossenschaft) und übergibt den Besitz an diese. Der Träger stellt Flächen in Form von Gemeinschaftsräumen oder Wohnflächen für Auszubildende kostenlos bzw. kostengünstig zur Verfügung. Die Wohnungsgesellschaft wäre demnach für die Vermarktung, Vermietung und Instandhaltung der Flächen zuständig.
  1. Sozialer Träger – Als zusätzliches Organ sollte ein sozialer Träger gefunden werden, wie die Diakonie oder AWO. Dieser könnte die Aufgabe der Organisation, Leitung und Gestaltung des Ausbildungsangebotes obliegen.
  1. Lokale Vereine – Das letzte Organ sollten lokale, ehrenamtliche Vereine der Stadt sein. Sie leisten unterstützende Arbeit bei Organisation und Leitung. Die Bücherei und das Reparaturcafé stellen dabei mögliche Zuständigkeitsbereiche dar.

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